Der Jahrgang der es eilig hatte.
2017 wird als Rekordernte in die Geschichte eingehen. Die erste Anlieferung im neuen Kellereigebäude erfolgte bereits am 28. August 2017 und damit so früh wie selten zuvor. Schon Ende Juli ließ sich vermuten, dass die diesjährige Weinlese früh und kurz sein wird, aber seitdem haben sich die Ereignisse in den Weinbergen geradezu überschlagen und bereits mit der ersten Oktoberwoche wurde die Ernte komplett abgeschlossen. Der etwas regnerische September ließ uns kaum Zeit zum Durchatmen, an sämtlichen Sonnentagen wurde kräftig angepackt um die perfekt reifen Weiß- und Rotweintrauben zu lesen und teilweise war das gesamte Dorf Kaltern in den Weinbergen im Einsatz.
Das Weinbaujahr 2017 hielt allerhand Wetterkapriolen bereit: Nach einem übermäßig trockenen Winter und einem folglich frühen Austrieb, bescherte uns eine Frostperiode Ende April einige schlaflose Nächte, wobei wir summa summarum mit einem blauen Auge davongekommen sind. Bereits Anfang Mai zeigten sich die ersten aufgesprungenen Traubenblüten und zu Julibeginn beeindruckten bereits blau gefärbte Blauburgunderbeeren. Nach einem recht niederschlagsreichen und von Wärmegewittern dursetzten Juli, ging es mit hohem Tempo in die letzte Reifephase. Wenngleich Südtirol und somit auch wir nicht unter der starken Trockenheit zu leiden hatten wie das restliche Italien, streifen starke Sommergewitter mit Hagel unsere Weingärten vor allem rund um den Kalterer See, trotzdem und mit viel Fleiß und Handarbeit konnten die Trauben aber in einem guten Reifezustand in das finale Reifestadium starten.
Zusammenfassend können wir sagen, dass der 2017er Jahrgang qualitativ mit den letzten Jahrgängen mithalten kann, ertragsmäßig jedoch um einiges schwächer ausgefallen ist und wir eine Ernterückgang von 23% verzeichnen mussten. Unser Kellermeister Andrea Moser verspricht einen frischen Jahrgang, der vor allem tolle Sauvignon-, Weißburgunder- und Vernatschqualitäten hervorgebracht hat, wobei die weißen Rebsorten durch intensive Fruchtaromen und kräftige Struktur überzeugen, während die Kalterersees mit ihr tollen Säurestruktur und facettenreichen Bouquets begeistern.